Projektseite Gesamtkonzept Elbe

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Luftbild mit Blick flussaufwärts auf die Elbe mit der Saalemündung bei Barby, El-km 291. Zu sehen sind Buhnen mit Anlandungen und das ehemalige Naturschutzgebiet Steckby-Lödderitzer Forst.

Geschiebezugabe an der Elbe gegen die Erosion der Gewässersohle

Ausgabejahr 2023
Datum 02.05.2023

Im Auftrag des WSA Elbe sind auf der Elbe Schiffe der Arbeitsgemeinschaft „Domarin & HydroWacht“ im Einsatz, um dem Fluss Sand und Kies zuzugeben und so der Erosion der Gewässersohle entgegenzuwirken.

Luftbild eines Schubschiffs, das an einer Kaimauer liegt und von einem Bagger mit einem Sand-Kies-Gemisch beladen wird Beladung einer Klappschute mit Geschiebeersatzmaterial im Hafen Torgau Beladung einer Klappschute mit Geschiebeersatzmaterial im Hafen Torgau Quelle: WSA Elbe

Die Sohle der Elbe besteht vor allem aus Sand und Kies. Sie ist nicht fest, sondern beweglich und verändert sich ständig. Im Bereich der Erosionsstrecke tieft sich die Sohle der Elbe bis zu 2 cm pro Jahr ein. Langfristig hat dieser Prozess negative Folgen für den Grundwasserstand und damit auch für die Auen in dieser Region. Durch die Zugabe eines speziell zusammengestellten Sand-Kies-Gemisches wird die Fähigkeit der Wasserströmung gebunden, eine bestimmte Masse an Geschiebe zu transportieren. Diese Geschiebetransportkapazität ist Abhängigkeit von der Korngröße, der Kornform, dem Gefälle, der Fließgeschwindigkeit und der Fließtiefe. Je höher die Wasserstände und die Fließgeschwindigkeiten der Elbe sind, desto mehr Material wird an ihrer Sohle transportiert und umso mehr Sand und Kies muss zugegeben werden. Bei Wasserständen am Pegel Torgau über 4 m können so bis zu 1200 t pro Tag zugegeben werden. Würde kein Material zugegeben, würde sich der Fluss am Geschiebe des eigenen Bettes bedienen und sich die Sohle immer weiter eintiefen.

Ausblick vom Schubboot auf die gefüllte Klappschute bei der Fahrt auf der Elbe Transport des Geschiebeersatzmaterials Transport des Geschiebeersatzmaterials Quelle: WSA Elbe

Im Streckenabschnitt zwischen Torgau und Lutherstadt Wittenberg beträgt das jährliche Geschiebedefizit ca. 120.000 t pro Jahr. Zum Ausgleich dieses Defizites wird bereits seit 1995 versuchsweise und seit 2010 auf Grundlage des eingeführten Sohlstabilisierungskonzeptes der Elbe Geschiebeersatzmaterial zugegeben. Die Zugabe von Geschiebe ist derzeit die einzige Maßnahme, die der Erosionstendenz der Elbe in größerem Umfang entgegenwirkt. Neben der Zugabe von Geschiebeersatzmaterial wird auch Baggermaterial aus anderen Stellen der Elbe verklappt. Dies wird bis zur Umsetzung anderer notwendigen Maßnahmen auch weiterhin erforderlich sein.

Luftbild eines Schubverbandes mit Klappschute, die gerade entleert wird Entleerung der Klappschute Entleerung der Klappschute Quelle: WSA Elbe